Der Ironman 70.3 in Wiesbaden – Aus der Sicht einer Supporterin

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(Wiesbaden – Alexandra Stapf) Die Aufregung hatte sich schon Wochen zuvor auf mich übertragen, obwohl ich an diesem Tag nur Supporterin sein würde. Und so ist am Morgen des 14.August.2016 meine Anspannung zwar nicht mit der von zukünftigen Eisenmänner und -frauen zu vergleichen, aber ich bin erstaunt was da an Nervenkitzel möglich ist.

Insgesamt sind 12 SCWler (darunter Wiederholungs- aber auch Ersttäter ) und drei Staffeln am Start. Wie ich hörte gab es darunter eine „Last-Minute-Nennung“, die einem feuchtfröhlichen Abend geschuldet war und sich im Namen „The Funtastics“ wohl auch wiederspiegelt.

Das Bild am Raunheimer Waldsee am Wettkampfmorgen ist malerisch: Die Boote der Kampfrichter liegen auf dem ruhigen Wasser, während die Athleten an Land auf den Startschuss warten. Pünktlich um Acht stürzen sich die Profi-Männer in den See, zwei Minuten später die Profis der Frauen. Dann gibt es eine Premiere: die etwa 2000 Triathleten folgen 8 Minuten später in einem „Rolling-Start“. Alle paar Sekunden werden eine Hand voll ins Wasser geschickt, so dass nach etwa 20 Minuten die letzten Amateure auf die 1900 Meter lange Strecke gehen, während die ersten Profis schon wieder festen Boden unter den Füßen haben.

Mit dem Motorroller beginnt nun meine Aufholjagd, um wenigstens an ein paar Punkten der 90 Kilometer langen und sehr anspruchsvollen Radstrecke die Athleten, Freunde und Kollegen anfeuern zu können. Insbesondere meinen Eisenmann , den ich in Igstadt leider schon das erste Mal verpasse. Die Absperrungen der Straßen erschweren meinen Groupie-Plan, aber dank des Live-Trackings kann man die Zeiten und Kilometermarken der Teilnehmer online verfolgen. Ich entscheide mich dafür, mir einen möglichst großen Vorsprung aufzubauen und in Eschenhahn, bei Kilometer 75 zu warten. Hier ist die letzte Steigung, bevor es mit schwindelerregenden Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h die Platte runter geht. Ich bin erstaunt, wie fröhlich und fit die Gesichter der SCWler sind, während ich versuche, in dem kurzen Moment des Passierens möglichst motivierende Worte des Zuspruchs wie: „genieß die Abfahrt“, „es ist nicht mehr weit“ oder „denk an das kühle Bier“ zu finden.

Erneut geht mein Stress als Supporterin an diesem Tag weiter: im „Karla-Kolumna-Stil“ auf den Roller und zurück nach Wiesbaden, wo der Halbmarathon rund um das Kurhaus und den Kurpark schon in vollem Gange ist. Die ersten Profis sind bereits im Ziel und die Stimmung bei den Zuschauern ist großartig. Auf dem etwa 5 Kilometer langen Rundkurs, der viermal gelaufen wird, zeigt sich nun deutlich warum es „IRONman“ heißt: die teilweise schmerzverzerrten Gesichter und „interessante Laufstile“ lassen erahnen, was ein Halbmarathon nach Schwimmen und Radfahren bedeuten kann. Andere Triathleten wiederum scheinen diese Mitteldistanz geradezu zu genießen. Es ist gar nicht so einfach „meine Leute“ bei dem Gewusel herauszupicken, um ihnen zuzujubeln. Dabei entdecke ich auch immer wieder andere bekannte Gesichter, die ich zum Endspurt anfeuern kann.

Der Sprecher begrüßt im Sekundentakt die frischgebackenen Ironmänner- und -frauen beim Zieleinlauf. Und so langsam wird es Zeit, mich auf meine letzte Mission des heutigen Tages als Supporterin vorzubereiten: ich habe es ihm versprochen – dafür hat er all die Strapazen auf sich genommen – er hat es verdient und letztlich auch bekommen: ein echtes kühles Bier im Ziel (und das in unter 6 Stunden – Wahnsinn)!

StadtmeisterEbenso fantastisch ist, dass alle 12 SCWler gefinished haben. Fabian Felix wurde in 4:48:07 sogar als Stadtmeister gekürt, Veronika Hamminger ist in 5:55:05 Vizestadtmeisterin geworden und die Staffel „Tri-Tra-Trullala“ mit Fenja Enders, Maresa Tegtmeyer und Michaela Volz belegte in 5:42:04 den dritten Platz in der Frauenkonkurrenz – dazu einen besonderen Glückwunsch!

Leider musste die Staffel „TiMaKa“ mit Till Thüring, Marco Mattis und Kathrin Thüring verletzungsbedingt nach der Hälfte der Laufstrecke abbrechen und verlor damit die Chance auf´s Treppchen in der Mixed-Wertung. Kathy, an dieser Stelle gute Besserung – auf dass Du in Viernheim mit uns in der Liga starten kannst!

Hier die Ergebnisse der SCW-Eisenmänner und -frauen nach einem tollen aufregenden Tag bei bestem Triathlon-Wetter.

EINZELWERTUNG

 

Name Swim Bike Run Gesamt
Fabian Felix 35:22 2:36:03 1:29:51 4:48:07
Christian Humlach 38:17 3:03:25 1:46:27 5:37:42
Willy Debo 40:13 3:11:32 1:51:02 5:49:23
Jürgen Appel 42:59 3:18:24 1:44:15 5:54:27
Veronika Hamminger 39:21 3:19:00 1:49:01 5:55:05
Frank Ebert 37:58 3:14:27 2:01:53 6:01:01
Marie Müller 38:04 3:33:23 1:51:06 6:11:50
Georg Jasinski 36:02 3:32:33 1:55:21 6:13:39
Udo Reschel 31:16 3:23:13 2:40:11 6:46:40
Björn Skornitzke 40:09 3:51:03 2:38:28 7:18:52
Renate Senner 49:06 4:05:39 2:18:36 7:21:40
Simone Hahn 43:10 4:14:51 2:29:25 7:37:23

STAFFELN

 

Team-Name Swim Bike Run Gesamt
Tri-Tra-Trullala Fenja Enders 31:03 Maresa Tegtmeyer 3:23:29 Michaela Volz 1:42:57 5:42:04
The Funtastics Chris Bund 40:42 Ursula Fecske 3:22:50 Michael Spakowski 1:59:50 6:08:00
TiMaKa Till Thüring 29:18 Marco Mattis 2:53:40 Kathrin Thüring %

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