70.3 Triathlon Heilbronn, der nur ein Duathlon war!

BorisLarsHeilbronn

Wiesbaden (Lars Sittauer)

Tolle Wurst!

Jetzt macht man den ganzen Winter Schwimmtechniktraining beim Adrian und geht trotz widrigem Wetter regelmäßig zur Swimnight an den Langener Waldsee und dann das:

„Liebe Triathleten, das Wetter spielt leider nicht so mit, wie wir uns das wünschen und so müssen wir im Interesse eurer Gesundheit das Schwimmen durch einen 5km Lauf ersetzen.“

Naja, wo sich Boris wahrscheinlich recht schnell mit anfreunden konnte, brauchte ich etwas länger. Schließlich ist ja das Schwimmen meine Lieblingsdisziplin. Aber Egal, wenigstens war für das Wochenende trockenes Wetter vorhergesagt, wo man in diesem Jahr schon ein Kreuz in den Kalender für machen kann…

So begrüßte Boris und mich die Stadt Heilbronn bereits am Samstag bei schönstem Sonnenschein und wir konnten zwischen Anmeldung, Expo und Wechselzone auch ein schönes Eis genießen. Das Motto „Mitten in der Stadt“ ist nicht nur ein Slogan sondern Fakt. Von einem Bereich zum nächsten läuft man an den Restaurants und Geschäften vorbei und alles ist sehr nah! Mehr als 10Min zu Fuß haben wir nie gebraucht.

Zurück zum Duathlon. Da ich es immer noch nicht so richtig glauben wollte, dass das Schwimmen nicht stattfindet, habe ich zur Sicherheit meine Badekappe mit eingesteckt. Wie soll man denn außerdem erkennen, in welcher Startgruppe man ist? Hab ich doch gleich von Boris den Titel „First man out of the water“ verliehen bekommen. Woran ich aber glaubte, war an die Sonne. So hieß es erst mal ordentlich Creme auftragen.

Der Schwimm- ääähh Laufstart war dann auch gleich 9:35 am Einstieg zum Kanal für die geplante Schwimmstrecke. Die Laufstrecke ging am Kanal entlang, dort, wo wir uns nach 90km Rad, mit müden Beinen noch etwas länger quälen dürfen.

Uwe hatte vorher Boris noch den Tipp gegeben, den ersten Lauf nicht zu schnell anzugehen, was wir dann auch gleich mal mit 4:38min/km umsetzten. Da Boris in der Wechselzone noch etwas Schminke auflegen musste, war ich schneller auf dem Rad und es ging für mich erst flach und dann zunehmend welliger in die Weinberge rund um Heilbronn. Bevor ich jedoch die Weinlagen von nahem betrachten konnte kam auch schon Boris –frisch geschminkt- an mir vorbei. Frei nach dem Motto: auf und davon…

Die 90km, die dann doch 93km sind, gehen auf meist gutem Asphalt stets leicht auf- oder abwärts. Bis auf zwei steile Abschnitte aber nie so, dass ich das Gefühl hatte meine Bremse würde schleifen. Dennoch merkte ich auf der zweiten Runde, wie meine Beine langsam müde wurden. Ich versuchte zwar noch, auf den letzten 10km die leicht bergab nach Heilbronn führten, mit hoher Frequenz die Beine zu lockern, aber das half nicht mehr. Bereits auf den ersten Laufkilometern merkte ich Ansätze von Krämpfen, die ich noch mehr oder weniger gut ignorieren konnte. Aber das Ziel war noch weit und von Boris auch nichts mehr zu sehen.

Auf der Wendepunktstrecke sah ich ihn dann und wir trieben uns noch einmal gegenseitig an. Der Vorsprung von ca. 1km nach der ersten von drei Runden war für mich aber nicht zu halten, geschweige denn zu verringern. Ich war leer und Boris sah noch ganz gut aus!

Die Laufstrecke verlief eigentlich sehr flach. „Nur“ zwei Brücken waren die Höhenhindernisse, die von Runde zu Runde immer unüberwindbarer wurden. Nachdem ich auf der letzten Runde noch Bekanntschaft mit einem Dixiklo machen musste, konnte ich nach 5:13:42 die Ziellinie überqueren und mich von unseren Streckensupportern Mira + Kathrin aufpäppeln lassen.

Boris hatte da, mit seiner Zeit von 4:57:27, schon längst ein Weizen und eine Zigarette Vorsprung…

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