Ironman 70.3 und Alpenbrevet – Zwei Highlights im August von Fabian

Ironman 70.3 Wiesbaden

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(Wiesbaden / Fabian Felix) – Es gibt wenige Tage in einer Rennsaison, an denen alles passt. Der 14.08.2016 war zum Glück einer an dem das Wetter, die Form, die Technik, der Kopf und die Supporter sich hervorragend ergänzten.

Als staatlich anerkannter mäßiger Schwimmer gab es auf dem letzten Stück Richtung Schwimmausstieg erstmal einen schönen Wadenkrampf.

Der wurde beim sich anschließenden welligen Gerolle im 38er Schnitt erstmal locker gefahren. Die alte Windschattenregelung ist mittlerweile so in Fleisch und Blut übergegangen, so dass ich die neue Form gar nicht ausprobieren wollte. Die Platte wurde dann moderat und verhalten absolviert, im Wissen, dass der richtige Tanz erst nach der Platte los geht.Trotz aller Beflügelung durch die gute Radform und dem Sound des neu erworbenen Scheibenrades, durfte ich nicht vergessen, regelmäßig zu essen und zu trinken.

Bei der Einfahrt nach Wiesbaden nahm ich das Tempo etwas raus, begann die Beine durch Frequenz zu lockern und bereitete mich mental auf den Wechsel vor. Bei der Einfahrt in die Wechselzone konnte ich schon unseren Triathlonnachwuchs erblicken, die mich mit aufmunternden Sätzen wie „Fabian, du bist so ein Amateur“ in Empfang nahmen J

 Auf der Strecke waren überall SCWler, Arbeitskollegen und Freunde verteilt, so dass ich ständig angetrieben und angefeuert wurde. Das ist nun mal das Schöne an einem Heimwettkampf.

Ab dem Kilometer 18 war mir klar, dass ich in der anvisierten Zielzeit finishen werde und konnte die letzten 3 Kilometer richtig genießen!

Die erste Teilnahme in Wiesbaden als Einzelstarter überhaupt endete mit 04:48h, Platz 13 in der AK30-34 und wurde versüßt mit dem Titel des Wiesbadener Stadtmeisters 2016!


Alpenbrevet Platintour 276km, 7031 Höhenmeter

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Die Fakten der Tour sprechen für sich und daher gehört sie zu den schwersten Alpenrennen überhaupt. Ein weiterer Beleg ist, dass von 2500 Startern auch nur 270 Männer und 4(!) Frauen diese wunderschöne Strecke über 5 große Alpenpässe Grimsel-Nufenen-Lukmanier-Oberalp-Susten in Angriff nahmen, wobei 261 Männer finishten und alle 4 Frauen.

Eine Frau davon ist unser SCW-Mitglied Jennifer Eisenhuber, die in 12:53 Stunden diesen Ritt bei permanent hohen Temperaturen als 2. Frau gesamt absolvierte! Gratulation und Respekt, dass Ding so durchgezogen zu haben, zumal Jenni diese Tour im Genuss-Modus gefahren ist und sich nicht verausgabt hatte.

Das Alpenbrevet bei den Männern wurde von Anfang an wie ein Radrennen gefahren und war auch wieder stark besetzt. Die ersten beiden Pässe verliefen zäh und es fand sich kein Rhythmus.

Eine Kompaktkurbel wäre statt der 53/39 vorne und 11-25 hinten „ä gueti Sach gsi“. Dafür fand sich auf der Fahrt nach Biasca/Tessin ein gute Truppe von 7 starken Fahrern, die alle im Flachen gut Drücken konnten.

Auf dem Weg zum Lukmanier konnte ich bis zur Passhöhe das Tempo stetig erhöhen und einige der Fahrer, die durch einen Verpflegungshalt einen Vorsprung hatten, einsammeln.

Den Rest der Gruppe wollte ich mir auf der Abfahrt nach Disentis holen, was ein Rotlichthalt an einer Baustelle leider unmöglich machte. Den Oberalppass hinauf gab es einen kleinen mentalen und kräftemässigen Durchhänger, allerdings nutzte ich die Abfahrt bis zum finalen Anstieg vom Sustenpass zur Erholung.

Jetzt hieß es High Noon, der letzte Anstieg in praller Sonne mit wärmeförderlichen Gestein am Straßenrand und dem permanent schönen Ausblick auf die Passhöhe, die irgendwie nicht näher kommt. 18km mit 1300 Höhenmetern – d.h. eine Durchschnittssteigung von 7,3% wollten bewältigt werden. Ich teilte den Anstieg gedanklich in zwei Phasen – eine vernünftige und rhythmische 9km-Phase und in eine „Jetzt-mal-sehen-was-noch-geht-aber-bloß-keinen-Krampf“-Phase. Auf der zweiten konnte ich noch einige Mitstreiter distanzieren bzw. ein-und überholen, um den Vorsprung in der Abfahrt noch weiter auszubauen.

Manchmal geht ein Plan auf, die Raserei ins Tal war genial (Achtung Quoten-Reim) und so konnte ich das Rennen auf dem 15. Platz mit einer Zeit von 10:40 Stunden beenden. Eine Verbesserung von 1 Stunde im Vergleich zum Vorjahr ist der Beleg zur guten Radform (Gut, dass kein Schwimmen dabei war.)

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