(Wiesbaden / Alex Stapf) Der 33. VC-Triathlon in Viernheim mit Olympischer Distanz war für die Damen der Dritte und für die Herren der Vierte und somit finale Wettkampf in 2016. Besonders schön, dass der Termin für die Ladies von Samstag auf Sonntag verschoben wurde, so konnten wir ausnahmsweise mit beiden Mannschaften zusammen anreisen. Stimmungstechnisch also beste Voraussetzungen, weshalb sich um 5:30 Uhr alle Athleten und Groupies mit bester Laune auf dem Parkplatz in Nähe des Clubhauses einfanden. Auch weil wir bei den angesagten Temperaturen von bis zu 32 Grad alle froh über die frühe Startzeit waren.
Leider mussten die Männer ohne Ersatzmann starten, bei den Damen hatte sich verletzungsbedingt für Kathy unsere Renate zur Unterstützung bereit erklärt. Sie konnte sich so den einst verlorenen Backeinsatz wieder zurückholen. Summa summarum blieben wir neun Aktive und eine Supporterin, weshalb wir uns den Combo-Sport des „Vadder Stapf“ als Backup-Fahrzeug zum großräumigen Mietwagen organisiert hatten. Dass der Combo an diesem Tag unfreiwillig für große Unterhaltung sorgen würde ahnte in den frühen Morgenstunden noch niemand….
… wurde Alex S. doch kurz vor Erreichen des Parkplatzes am Waldstadion schon mal von der Stadt Viernheim abgelichtet. Vor Ort erwartete uns dann ein außergewöhnlicher Anblick einer Wechselzone: Auf der Grünfläche des Stadions standen etwa 300 Schulstühle in Reih und Glied, die als Fahrradständer für je zwei Räder dienen sollten. Es erinnerte ein wenig an die Reise nach Jerusalem, aber auf jeden Fall eine ausgefallene Idee, wenn auch hier und da eine etwas wackelige Angelegenheit. Dort platzierten wir dann unsere Laufschuhe und Kappen, in der Hoffnung später in Aktion die richtige Reihe wiederzufinden.
Natürlich durfte auch die Durchnummerierung mit „Edding-Tatoo“ nicht fehlen. Einzig bei Christiane wäre Tippex praktisch gewesen. Aber ein Verschreiber verkraftete ihre Wade gerade noch, sah halt nur sehr lustig aus.
Anschließend mussten wir dann zum acht Kilometer entfernten Wiesensee in Hemsbach zum Check in und der Wettkampfbesprechung. Die meisten entschieden sich die Strecke zum Aufwärmen mit dem Rad zu absolvieren. Das Team „Combo-Sport“ bevorzugte die gemütliche Variante, natürlich auch um unserer Groupie-Simone größtmögliche Mobilität zu gewährleisten.
Am See selbst war schon erste Spannung geboten, da der Ansager um zehn vor Acht darauf hinwies, dass die Ligastarter/innen bis spätestens 8 Uhr eingecheckt haben müssen, sonst würden Zeitstrafen verhängt. Zum Glück erreichten die 7 glorreichen Radler/innen in letzter Minute (dank verschiedener Uhren;)) die Wechselzone und wir waren erneut um eine (Liga)Erfahrung reicher.
Bei der unterhaltsamen Wettkampfbesprechung auf „Monnemerisch“ wurden eine gute und eine schlechte Nachricht verkündet. Die Gute: Angenehme 25,5 Grad Wassertemperatur, die Schlechte, zumindest für einzelne Hoffnungsträger: Neoverbot!
Bis zum Start blieb dann nicht mehr viel Zeit. Dieses Mal hieß es „Ladies first“: Um 9 Uhr fiel der Startschuss für alle Liga-Damen und die 3. Herrenliga. Im Gegensatz zum sonst so komfortablen Einzelstart der jeweiligen Ligen war hier die erste Disziplin eigentlich schon der Kampf ins Wasser. Aber wenn man erst mal seinen Weg gefunden hatte waren die 1500 Meter mit einem kurzen Landgang eigentlich recht kurzweilig. Um 09:10 Uhr begann dann die Aufholjagd der 4. und 5. Herrenliga.
Der Radstrecke in Viernheim eilt ihr Ruf voraus. Zwar wurde sie dieses Jahr zugunsten der Höhenmeter geändert, allerdings hatten es die zwei großen Anstiege gleich zu Beginn in sich. An der Stelle sei „Sir Uwe“ Dank gezollt, der sein Angebot, die Strecke vorher abzufahren wahr gemacht hatte. Sie war dadurch nicht weniger hart, aber man wusste was auf einen zukommt. Was wir zuvor nicht testen konnten war die Fahrt durch den Tunnel, der anlässlich des Triathlons gesperrt wurde. Windstill, schattig und etwa 3000 Meter lang – eine willkommene Abwechslung auf den 40 anspruchsvollen Kilometern. Unsere Männer rollten langsam das Feld von hinten auf, allen voran Lars, mit dem man sogar in einem kleinen Plausch noch die Zwischenstände erfahren konnte. Die letzten 8 Kilometer durch die Felder Viernheims waren vom sogenannten „besten Trainingspartner“ dem Gegenwind geprägt. Aber dann folgte ein weiteres Highlight: Die Einfahrt zur Wechselzone 2 führte oberhalb entlang der Zuschauerränge, weiter durch die Katakomben bis zum reservierten Stühlchen. Richtig klasse!
Auf der Laufstrecke herrschte schon reges Gewusel. Die 10 Kilometer waren in drei Runden eingeteilt, die sich über Waldwege und Stadion erstreckten. Während man im schattigen Wald reichlich mit Getränken, Schwämmen und sogar Duschen versorgt wurde, brannte auf der Laufbahn die Sonne heftig. Dort gab´s dann allerdings mit der tollen Stimmung eine Entschädigung der anderen Art. Und was an dieser Stelle wirklich noch mal lobend erwähnt werden muss: Danke an unsere extra angereisten Fans Simone Hahn und Thomas Dieckhoff!!! (Drei Ausrufezeichen) Anfeuern und eine Kuhglocke zur rechten Zeit wirken einfach Wunder.
Gut bewässert auf der Laufstrecke wartete im Ziel DER Mann des Tages: Er hatte einen Gartenschlauch und belohnte alle Finisher mit einer kalten Dusche. Für einen unserer Herren wartete im Ziel noch eine ganz andere Überraschung. Marcus wurde auserwählt und musste eine Dopingprobe abgeben. Da wurde auch nicht lang gefackelt, er war erst mal für ne gute Stunde weg. Die Kontrolleure erklärten, es entscheide das Losverfahren… vielleicht war man aber auch neugierig, wer der Mann in der Lederhose war ;). Eins steht fest: Er war auf jeden Fall „sauber“!
Das Tolle am Liga-Start ist, dass es letztlich ums Team geht. In einer Einzelsportart wie Triathlon nicht selbstverständlich – umso schöner ist es, wenn alle auf ihrer Zielgeraden von den anderen angefeuert und im Ziel erwartet werden. Weil hier das „Wir“ zählt. Und wir haben in Viernheim alle geschwitzt und dazu noch tolle Ergebnisse erzielt. Beide Mannschaften sicherten sich einen hervorragenden vierten Platz in der jeweiligen Teamwertung. Die Damen liegen somit in der Ligawertung momentan auf Rang 5, die Männer sichern sich final den 5. Platz in der 5. Herrenliga. Saustark – Herzlichen Glückwunsch, Jungs.
Und auch der Combo macht seinem Zusatz „Sport“ alle Ehre, denn er wurde an diesem Tag gleich zweimal geblitzt, nicht wahr Simone ;)?!
